Wissen Sie eigentlich,……… Was man unter der „Themenzentrierten Interaktion” versteht?

Erläuterung:

Um das Thema Konflikte, Konfliktmanagement anzugehen, gibt es nahezu unendlich viele Ansätze. Einer davon ist die sogenannte Themenzentrierte Interaktion (TZI), welche Ruth Cohn 1966 entwickelte. Ruth Cohn war eine der einflussreichsten Vertreterinnen der humanistischen und der psychodynamischen Psychologie. Auch wenn die TZI ursprünglich nicht für den Bereich des Konfliktmanagements entwickelt wurde, ist es hierfür ein ganz exzellenter und vor allem sehr vielschichtiger Ansatz.

Grundsätzlich ist die Themenzentrierte Interaktion ein Konzept zur Arbeit in Gruppen. Ziel ist soziales Lernen und persönliche Entwicklung.

Ausgangspunkt ist die Fragestellung: „Was ist notwendig, damit ich mich wohl fühle?” Hintergrund dieser Fragestellung ist, wenn ich mich wohl fühle, bin ich in einem sogenannten ressourcevollen Zustand und damit leistungsbereit sowie leistungsstark. Nichts lenkt mich ab.

Hier berücksichtigt die TZI 4 Bereiche, den GLOBE, das ICH, das WIR und das ES.

Unter dem GLOBE versteht man die Rahmenbedingungen, welche mein Wohlbefinden beeinflussen. Der Globe ist sehr vielschichtig und umfasst unter anderem Geschehen, Personen, Erfahrungen, Vergangenheitsereignisse, Empfindungen sowie meine Wertesysteme. Hierzu gehören beispielsweise Dinge wie die Zeit, der Ort, oder die Gruppenzusammensetzung. Worin besteht mein Themenbezug? Welcher Zeitrahmen ist vorgesehen und passt mir dieser? Sämtliche Umfeldbedingungen gehören hierzu, wie der Raum, die Luft im Raum, ist es zu warm oder zu kalt, die Bestuhlung, ist diese bequem oder nicht, die Getränke, die Pausen, usw., usw.. Dies sind wie gesagt nur einige Beispiele, die sich beliebig fortsetzen ließen. Sie erkennen bereits an diesem einen Aspekt, wie komplex und vielschichtig die Einflüsse und damit auch die Auswirkungen sein können.

Das ICH steht für meine ganz persönliche Subjektivität und Individualität. Jede Person ist einmalig und das ist zu respektieren. Ziel ist, dass sich jeder in das Team einbringt, ohne sich persönlich aufzugeben. Das ICH sichert den Zugang zu den eigenen Ressourcen. Es braucht Beachtung und will integriert werden. Es steht natürlich auch für meine aktuellen Befindlichkeiten, welche unter anderem von meiner Tagesform und nahezu unendlich vielen Aspekten abhängt und damit auch zu verschiedenen Wahrnehmungen führt, welche zwangsweise zu unterschiedlichen Wertungen der anderen 3 Bereiche der TZI führen. Auch hieran ist zu erkennen wie komplex und variantenreich dieses Thema ist.

Die anderen beiden Bereiche behandeln wir im Blog der nächsten Woche.

Übrigens kennen Sie auch den Blog der letzten Woche? Vielleicht ist dieser ja auch spannend für Sie.