Wissen Sie eigentlich,……… was man in der Fragetechnik unter Fragearten versteht und welche Relevanz diese Differenzierung hat?

Erläuterung:

Wie enorm wichtig und erfolgversprechend eine gute Fragetechnik ist, wurde schon in mehreren Blogs beschrieben. Hier nun ein „theoretischer Nachtrag”. Wann immer Sie in der Literatur über Fragetechnik lesen oder an einer Schulung über Fragetechnik teilnehmen, kommen Sie sehr schnell an den Punkt der Fragearten.

Fragearten beschreiben im Grundsatz, welche Antwortmöglichkeiten, Antwortlängen oder Antwortvarianten gewollt sind; und genau dieses „gewollt sein” ist der Haken, dazu später mehr. Es gibt in der Literatur nahezu unzählige Fragearten. Hier nur einige gängige Beispiele.

Die offene Frage, sogenannte W-Frage (wer, wie, weshalb, wieso). Diese lässt ganze Sätze als Antwort zu und sollte eher am Gesprächsbeginn gestellt werden.

„Was hat dir an deinem Urlaub besonders gefallen?” – Antwortwahrscheinlichkeit mehrerer Sätze ist relativ hoch, hingegen „Wie war denn dein Urlaub?” – hier lässt sich nicht voraussagen, wie umfangreich (Beschreibung) oder karg („Gut”) die Antwort ausfällt.

Die geschlossene Frage hingegen ist nur mit JA oder NEIN zu beantworten (so die Definition). „Gefällt Ihnen dieser Blog?” – ja, nein – weiß nicht, vielleicht, manchmal, meistens. Was nun? Die letzten Antworten sind nicht wirklich vorgesehen.

Diese eine Beschreibung steht exemplarisch dafür, wie wenig sinnvoll es ist, wirklich über Fragearten nachzudenken. In der Spitze finden Sie in der Literatur 47 verschiedene Fragearten. Sich alleine diese Differenzierung einzuprägen, geschweige denn in jeder Situation genau die richtige Frageart zu benutzen erscheint doch extrem unwahrscheinlich, zumal wir am obigen Beispiel erkennen, dass der Antwortende nicht mitspielen muss; und dann?

Diese Erkenntnis sollte bei Ihnen dazu führen, dass es zwar wichtig und richtig ist, die Fragetechnik einzusetzen. Es jedoch ziemlich unwichtig ist, welche Frageart Sie benutzen. Wichtig ist alleine das Fragezeichen am Satzende.

Und ja, es macht natürlich nicht dümmer, wenn man die Bedeutungen der ganz wenigen „wichtigen” Fragearten kennt – Alternativfrage, Suggestivfrage, Rhetorische Frage, Zurückgegebene Frage, Betonungsfrage (= Notlösung).

Es darf diskutiert werden.

Übrigens kennen Sie auch den Blog der letzten Woche? Vielleicht ist dieser ja auch spannend für Sie.